In den alten ägyptischen Traditionen wird das Herz ( Ab) als Symbol der geistigen Wahrnehmung und der Sitz des Unterscheidungsvermögens gewürdigt. Horus – Sonnengott (Ra) wird als Herrscher des Herzens genannt. Die Gesamtheit der physischen und psychischen Fähigkeiten eines Menschen ist als die Einheit zwischen Herzen und Seele (Ba) zu verstehen. Diese Einheit wird als unsterblich angedeutet, weil Ba auch nach dem Tod eines Menschen erhalten bleibt.
Auch nach dem Tod eines Menschen spielt das Herz eine entscheidende Rolle. Demzufolge sollte Anubis – Gott des Totenreiches und Mumifizierung das Herz zu wiegen. Anubis legt das Herz auf eine Schale in die Waage und der Feder der Wahrheit auf die andere. Das Herz darf nicht schwerer als Feder wiegen, danach wird das Schicksal des Verstorbenen definiert.

Diese sowohl die immanente als auch metaphysische Tradition ist eine unabdingbare Grundlage für die Gestaltung des Lebens. Diese Ordnung betrifft nicht nur Priestern und Pharaonen, sondern nimmt den Einfluss auf das alltägliche Leben jede/n Ägyptern ein. 

Die Bedeutung des Herzens in Ägyptischen Weltanschauung musste auch in der modernen Gesellschaft den Raum haben. Diese Weltanschauung der Ägypten hat den Weg zur unseren modernen Zeit gefunden und seine Bedeutung nicht verloren. Vor allem in der Gesundheitswesen gibt es verschiedene Bereiche, in welchen über das Herz geforscht wird. Besonders in der Psychotherapie drängt das Herzleiden zur Forschung ein. Wie bei schweren depressiven Zuständen, bei Trauer infolge des Verlustes eines geliebten Menschen oder erlebten Schicksalsschlägen, Ungerechtigkeiten und Gewalterfahrungen. Bei diesen Ereignissen bleibt das Herz stehen und braucht Herzheilung , um wieder lebendig zu werden. Die Ängste und andere Formen von psychischen Störungen, die als Schutzmaßnahmen der Psyche entstanden sind, können durch Herzheilung gemildert werden.